Nach dem WAS und nach dem WIE von vorher kommt nun das WO. Oder auch: Als was kann Ihnen das Buch helfen? Ich beschränke mich auf zehn Punkte, weil in den nachfolgenden Beiträgen all das vertiefter behandelt wird. Es geht also nicht um das Themenspektrum, sondern um den Charakter des Buches: Patentrezept oder Gesamtkonzept? Simple Rezepte helfen nicht, das wissen Sie. Einfach von anderen etwas übernehmen, das funktioniert nicht. Aber kluge Konzepte, das kann funktionieren. Es gehört nur ein Know-how dazu. Man muss schon sehr genau wissen, welche Aspekte in welchem Bezugsrahmen für das Gelingen relevant sind. Ich spreche deshalb von einem Gesamtkonzept, welches neben den (3×3) Bestandteilen auch deren Beziehungen systemisch erfasst und in einen prozessualen Rahmen bringt. Und das wichtigste dabei: es muss einfach sein, also am besten dreifach!
3×3: ein Konzept für ein funktionierendes System
Das 3×3 ist also ein System. Genauer: ein Konzept für ein funktionierendes System. Solche Systeme in Aktion setzen zu können, die sich dann möglichst selbst steuern – auf dieses Know-how kommt es an! Dafür eigenständig kraftvolle Konzepte zu generieren statt fremdbestimmt billige Rezepte zu imitieren – das können Sie mit 3×3!
Einfachheit oder Komplexität? Entweder es geht einfach, oder es geht gar nicht, so heißt ein Spruch. Dem steht nur eine Kleinigkeit im Weg: Das Leben ist komplex. In diesem Buch werde ich begründen, warum das Dreifache die einfachste Form der Komplexität ist. Oder umgekehrt, warum das Dreifache die komplexeste Form der Einfachheit ist. Klingt nach Philosophie, ist aber Erfahrungspraxis. Der Kerngedanke des Dreiermusters ist in der 3×3 Figur verkörpert, die sich im Kubus fortentwickelt. Da ist alles drin. Und das kann jedes Kind verstehen. Einfacher geht’s nicht.
Drei Hauptinstrumente des Gelingens
Theorie oder Praxis? Natürlich hat das 3×3 auch eine theoretische Basis. Oder heißt es besser Überbau? Der kommt vom Systemischen Denken. Alles hängt zusammen. Es geht nie nur um die Teile, es geht vor allem um die Bezüge und die Prozesse. Ein Ökosystem funktioniert, wenn es offen ist. Das ist Praxis, nicht bloße Theorie. Das Konzept hierfür zu durchschauen oder eines zu erstellen – dafür gibt es eine konkrete Anleitung mit unzähligen Beispielen. Genauer gesagt sind es drei Hauptinstrumente des Gelingens: der einfache 3-Klang, das 3×3 Quadrat und der 3hoch3 Kubus. Praxis pur, werfen Sie unbedingt einen Blick auf die Nutzen-Tafel „Was das Dreiermuster bringt“!
Anleitung oder Anwendung? Neben einer universellen Denkweise und einer pragmatischen Anleitung ermöglicht das 3×3 auch eine Software-Anwendung (wenngleich ich nicht ganz sicher bin, ob es bis zum Erscheinen des Buches eine entsprechende App bzw. eine Software gibt…). Aber ein 3×3 Konzept, unterstützt durch viele Hilfen und Tipps aus dem Buch – das können Sie problemlos mit einer simplen WORD-Tabelle machen, oder z.B. mit Adobe Akrobat Pro.
Die Teile ähneln dem Ganzen – und umgekehrt
Erfahrung oder Wissenschaft? Ist das Buch nun ein Sachbuch oder Fachbuch, ein Ratgeber oder eine Wissenschaftsarbeit? Irgendwie alles. Aber die Statements in den Fachbereichen sind häufig die eines Laien, deshalb können sie nur Anregungen sein. Wissenschaftlich ist es insofern nicht, als ich nach längerem Erwägen auf die formalen Voraussetzungen verzichtet habe. Als LeserInnen sind Sie natürlich nicht immer ein fachwissenschaftliches Publikum auf dem betreffenden Gebiet. Aber evidenzbasiert, logisch aufgebaut und sauber hergeleitet – das muss es natürlich sein. Erfahrung statt Vermutung, Präzision statt Spekulation, Evidenz statt Esoterik. Für mich ist Erfahrung kein Gegensatz zur Wissenschaft. Allerdings gibt es einen Erkenntnisweg, den ich analoges Denken nenne. Oder Selbstähnlichkeit (Fraktale), weil die Teile dem Ganzen ähneln und umgekehrt. Die reinen „Fachwissenschaftler“ gehen „nur“ in die Tiefe, die „Querwissenschaftler“ vergleichen auch in die Breite. Das interdisziplinäre Denken als laterale Wissenschaftsmethode! Mehr zu Fraktale, System und Analogie im Beitrag über „Komplexität und Einfachheit“.
Dreier-Denken oder Open-System? Wieder der pure Schein-Gegensatz. Auf drei zählen heißt einen Schritt weiterdenken. Weiter als der Computer, der „nur“ den Gegensatz (von null und eins) kennt. Dreierdenken öffnet. Lebensfähig sind nur offene Systeme, keine geschlossenen. Das Dritte schafft die Verbindung zwischen dem Einen und dem Andern, respektiert Denkansätze, integriert Gegensätze. Es verharrt nicht in nur einem Fach. Es verbindet die Lebensbereiche. Das ist das Gegenteil von dogmatisch: „Für einen Hammer sieht alles wie ein Nagel aus“. Doch: Was einem anfangs als „dreifixiert“ vorkommt, erweist sich in der Anwendung als verbindend und entgrenzend, kreativ und innovativ. Dreierdenker überwinden starre Gegensätze, lösen verkrustete Denkweisen auf, versöhnen Menschen. Drei lernt dazu, entwickelt und gestaltet. Für mich persönlich gilt stets Goethe: „Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen // Ein Werdender wird immer dankbar sein!“.
3×3-Kubus: Grundmuster eines Ökosystems
Ökologie oder Ökonomie? Heute (?) scheint Haltung wichtig. Wie ist die Haltung in diesem Buch? Ganz einfach: alles sind „Öko“-Systeme. Nämlich ökologisch, ökotechnisch & ökonomisch. Also wieder nichts mit Gegensatz. Wir brauchen drei zum Überleben! Freilich: Wirtschaft muss grüner und digitaler werden, Technik wirtschaftlicher und ökologischer, und Ökologie technischer und wirtschaftliche. Denn die Lösungen für unser Umweltproblem müssen von Wirtschaft und Technik kommen!